Friedhofsgebühren steigen moderat
Nur Einzel- und Doppelgräber betroffen
In der jüngsten Gemeinderatssitzung stand die Evaluierung der gültigen Friedhofsgebührensatzung im Mittelpunkt. Ortsbürgermeister Christoph Stumpf (SPD) erläuterte Rat, Presse und Publikum, dass der anfallende Arbeitsaufwand für Einfassung oder Abräumen von Einzel- und Doppelgräbern durch die derzeitigen Gebühren von einer Kostendeckung des ohnehin durchweg defizitären Ressorts „Friedhof“ weit entfernt seien. „Der Gemeindebedienstete hat für jedes Grab jeweils mehrere Stunden zu tun, wenn zudem der Minibagger eingesetzt wird, ist aus Gründen der Arbeitssicherheit eine zweite Arbeitskraft Vorschrift. Überdies ist der Abraum zwecks ordnungsgemäßer Entsorgung zur Deponie zu fahren. Da kommt am Ende eine ganz erkleckliche Summe zusammen“, so Stumpf. Nach eingehender Aussprache folgten die Gemeindevertreter Stumpfs Vorschlag einmütig, die Gebühren für die Grabeinfassung bei Einzel- und Doppelgräbern um jeweils 20 Euro (künftig 130 Euro und 240 Euro) und für das Abräumen um jeweils 50 Euro (dann 200 Euro beziehungsweise 220 Euro) zu erhöhen. CDU-Rat Dr. Karl Landfried konstatierte, dass die Gemeinde Münchweiler auch nach dieser unstrittig moderaten Erhöhung im Vergleich zu allen übrigen Gemeinden der VG Winnweiler nach wie vor günstig liege. Der Zeitpunkt für das Grabräumen bleibt unverändert bei grundsätzlich 30 Jahren mit der Option auf Verlängerung um einmal fünf Jahre. „Der Trend geht derzeit ohnehin eindeutig mehr und mehr zu Urnengräbern“, verdeutlichte der Ortschef. Die beschlossene Gebührenanpassung tritt zum 1. Januar 2017 in Kraft.
Den Forstwirtschaftsplans 2017 stellte Dieter Gass, zuständiger Leiter des Forstamtes Sippersfeld, vor. „Der Plan geht von Einnahmen in Höhe von 8.729 Euro aus, die sich größtenteils aus dem Holzverkauf, aber auch der Jagdpacht ergeben. Demgegenüber sind Ausgaben von 7.370 Euro zu erwarten, die hauptsächlich aus Leistungen von Fremdfirmen resultieren. Daraus ergibt sich ein zu erwartender Gewinn von 1.359 Euro für die Gemeinde“, so Gass´ Ausführungen. Der vorgelegte Plan wurde einstimmig (ohne Enthaltung) angenommen. Erik Jennewein, CDU-Fraktionsvorsitzender, richtete an den Forstamtsleiter die Frage, nach den Gründen für den Preiseinbruch beim Holz. „Zum einen stand der Heizölpreis eine Zeit lang extrem tief, zum anderen würden die Selbstwerber immer lebensälter, nehmen heute keine zehn und zwölf Ster mehr ab, sondern nur noch fünf bis sieben. Die Nachfrage ist insgesamt eingebrochen“. Ratsmitglied Hans-Jürgen Bayer (SPD) beanstandete den aktuellen Zustand des Walderlebnispfades nahe der Neumühle. „Dieser war früher in einem wesentlich besseren Zustand, hat jüngst gelitten – warum?“, wollte Bayer wissen. Gass gab zu verstehen, dass das Ganze eine reine Geldfrage sei. „Es fehlen einfach die Sponsoren und Zuschüsse, die wir früher, insbesondere anfangs, hatten. Mittel- und langfristig werden wir wohl um einen sukzessiven Rückbau nicht herumkommen“, stellte der Forstfachmann klar. Stumpfs Frage zu möglichen Gefahren und eventuellen Sicherheitslücken des Waldkindergartens „Elfetrippelsche“ entkräftete Gass mit der Aussage, dass er das betroffene Areal explizit zweimal jährlich dahingehend intensiv überprüfe, eventuelle Gefahrenstellen schon im Ansatz beseitige. „Darüber hinaus haben die Mitarbeiter des Waldkindergartens selbstverständlich eine gewisse Eigenverantwortung, sind angehalten, auf Gefahren zu achten und bei Feststellung solcher, mir diese zeitnah zu melden“, hob Gass hervor.
Zur Baumaßnahme Alsenbrücker Straße/Ringstraße nahm Stumpf nochmals kurz Stellung. „Die ursprünglich noch für 2016 vorgesehene komplette Fertigstellung des 1,9-Millionen-Euro-Projektes lässt sich witterungsbedingt leider nicht mehr umsetzen. Die Gehwege sind fertig, der betroffene Streckenabschnitt kann ungehindert befahren werden, aber das Aufbringen der abschließenden Fertigdecke, für die dauerhafte Plusgrade, auch nachts, unumgänglich sind, kann wohl erst im März oder April 2017 erfolgen. So lange bleibt selbstverständlich auch die Fahrbahnverschwenkung mit Bushaltestelle und Behelfsfußweg in der Alsenzstraße bestehen“, machte Stumpf deutlich.
Abschließend bedankte sich Stumpf bei allen Gemeindevertretern für die fraktionsübergreifend konstruktive wie vertrauensvolle Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr, bedachte jeden Einzelnen mit einer noch druckfrischen Ausgabe des „Donnersberg-Jahrbuches 2017“ und einem guten Tropfen, verbunden mit dern besten Wünschen für ein frohes Fest, ein paar besinnliche Tage und einen guten Rutsch.
(Siehe auch "Die Rheinpfalz", KW51, "Winnweiler Rundschau", KW01)
Az.: I-14/LP 14/19-St./Ri.
Online: Samstag, 17. Dezember 2016