Was passiert mit unserm Müll? Warum ist Mülltrennung wichtig und was ist Recycling? Was passiert mit Müll, der - anstatt in der Tonne - in der Natur landet? Und was hat die Feuerwehr damit zu tun? 

  Mit diesen Fragen starteten die Bambinis der Jugendfeuerwehr Münchweiler in das Thema „Müll“. Retten, Löschen, Bergen und Schützen sind die vier Aufgaben der Feuerwehr. Beim Schützen geht es dabei nicht nur um Menschen, Tiere und Sachwerte, sondern auch um unsere Umwelt. Dass Abfall im Wald oder in Flüssen und Meeren nicht gut für unseren Lebensraum, die Tiere und somit für uns alle sein kann, hatten die Kinder schon vermutet. Aber, dass eine Babywindel etwa 450 Jahre braucht, bis sie sich in freier Natur vollkommen zersetzt hat und eine arglos weggeschnippte Zigarettenkippe mehr als 40 Liter Grundwasser mit Giftstoffen verunreinigt, brachte den Feuerwehrnachwuchs dann doch zum Staunen. Schnell war die Idee geboren, selbst aktiv zu werden und den Umweltschutz direkt und vor der eigenen Haustür umzusetzen. Somit starteten die Kinder mit Eltern und Geschwistern am 15. Oktober zum  „ersten Münchweilerer Bambini-Dreck-weg-Tag“. Unterstützt vom Feuerwehrförderverein starteten die Helfenden - ausgestattet mit Säcken und Greifzangen - am Bürgerhaus.

  Den ersten großen Fund machte die Gruppe bereits nach ein paar Metern im Lauf der Alsenz. Dort steckten zwei Gartenstühle im Wasser, die zum größten Teil geborgen werden konnten. Danach setzten sich die Bambinis in Richtung Grillhütte und altem Sportplatz (Horeb) in Bewegung. Hier durften sich die Helfenden dann noch einmal richtig verausgaben: Neben Plastikbechern, Zigarettenstummeln, Kronkorken, Glas- und PET-Flaschen, kamen hier noch ganz andere Dinge zum Vorschein. Der ein oder andere scheint den Wald mit einem Schutt- und Schrottablageplatz zu verwechseln, denn nach und nach beluden die Familien das Feuerwehrauto mit Metallgittern, Autoreifen, Bodenbelagselementen einer Terrasse, Gipsresten, Schuhen, Gartenmöbeln, Campingausrüstung und Feuerlöschern die sie aus dem Gebüsch bargen. Selbst Einzelteile eines Autos inklusive Stoßstange gehörten an diesem Tag zu den Fundstücken. Nach über zwei Stunden Aufräumarbeiten kehrten die Helfenden zur Feuerwache zurück um sich dort bei einer heißen Kartoffelsuppe zu stärken.

  Die Feuerwehr Münchweiler bedankt sich bei allen, die tatkräftig mit angepackt haben. Bei der Freiwilligen Feuerwehr geht es darum, sich ehrenamtlich für alle einzusetzen. Die Bambinis sind nicht nur die nächste Generation der Freiwilligen Feuerwehr, sie gehören auch zu der Generation, denen der Müll von heute in der Zukunft zum Verhängnis werden kann. Aus diesem Grund möchte sich die Jugendfeuerwehr nun regelmäßig einmal im Jahr für ein müllfreies Münchweiler für alle einsetzen und lädt deshalb jetzt schon ein zum Dreck-weg-Tag 2023.

Text: Jasmin Becela

Fotos, 4: Freiwillige Feuerwehr/frei

V.i.S.d.P.: Bernd Riffel, Gemeinde Münchweiler

Online: Dienstag, 18. Oktober 2022

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 "Die Rheinpfalz" vom 24. Oktober (online) und 25. Oktober (Donnersberger Rundschau)

Münchweiler: Erster „Dreck-weg-Tag“ der Jugendfeuerwehr

In Münchweiler hieß es „Großreinemachen für die Natur“: Die örtliche Jugendfeuerwehr hatte mit ihren „Bambini“ den ersten Münchweilerer „Dreck-weg-Tag“ ausgerufen.

Einer der vier Aufgaben der Feuerwehr, dem Schützen, widmet die Jugendorganisation besondere Aufmerksamkeit. Was geschieht mit dem Müll, wenn er nicht in der Tonne, sondern in der Natur landet? Zu schützen gilt es eben nicht nur Mensch, Tier und Sachwerte, sondern auch die Natur und unseren Lebensraum. Welche Schäden achtlose Müllentsorgung verursacht und die verheerenden Folgen für Mensch und Umwelt, dies galt es, für die jüngsten Mitglieder der Feuerwehr, die Bambini, erfahrbar machen.

Selbst sprichwörtlich vor der eigenen Haustür aktiv werden zu können, ließ die Idee für den „Dreck-weg-Tag“ schnell Form gewinnen. Die Bambini fanden sich mit ihren Eltern und Geschwistern zur Aufräumaktion am örtlichen Bürgerhaus ein. Der erste Fund war dann auch schnell gemacht: in der in unmittelbarer Nähe fließenden Alsenz wurden von den jungen Helfern erfolgreich zwei Gartenstühle geborgen. Auf dem Weg zu Grillhütte und Sportplatz folgten dann weitere unschöne Entdeckungen. Besonders im nahegelegenen Wald stieß man auf immer mehr achtlos entsorgte Gegenstände. Über Bauschutt bis hin zu Einzelteilen eines Autos und ganzen Campingeinrichtungen fand sich immer mehr zu bergendes Sammelgut ein. Bei Entsorgung und Abtransport wurden die jungen Helfer zusätzlich vom Feuerwehrförderverein unterstützt.

Auch für 2023 ist Dreck-weg-Tag geplant

Die insgesamt zweistündige Aufräumaktion hat Organisatoren und Teilnehmer darin bestärkt, den „Dreck-weg-Tag“ künftig als jährlich stattfindende Veranstaltung zu planen. Mitorganisatorin Jasmin Becela zeigte sich auch persönlich vom Erfolg der Aktion überzeugt. Einen genauen Termin für den „Dreck-weg-Tag 2023“ gibt es im Moment zwar noch nicht, aber dass man sich auf diese Weise für ein „müllfreies Münchweiler für alle“ einsetzen will, steht bereits fest.

Online: 24. und 25. Oktober 2022