"Volker Thorn & Friends" spielen und spenden für Kinder
Nach 2010 schon zum dritten Mal trommelte Schlagzeuger Volker Thorn seine Musikerkollegen zusammen, um im Rahmen eines Benefiz-Livekonzerts in der Bürgerhaushalle eine möglichst stattliche Summe für bedürftige Kinder im Kreisgebiet zusammen zu bekommen. Am Ende waren sich alle einig: Ein gelungenes, kurzweiliges, teils mitreißendes Event, bei dem ganz ohne Frage jeder auf seine Kosten kam – gleich ob klatschender, swingender Gast oder spielender und singender Aktiver.
Insgesamt waren Thorns Ruf bemerkenswerte fünfzehn Musiker – die meisten aus dem Donnersbergkreis, die übrigen aus dem benachbarten Kreis Kaiserslautern – gefolgt. Verteilt auf drei Formationen und in unterschiedlicher „Mannstärke“ befanden sich streckenweise gut und gerne 400 Jahre Musikerfahrung zeitgleich auf der Bühne und rissen ihr Publikum beim dritten „Volker Thorn & Friends“-Benefizkonzert mit. Den Abend eröffneten die Gitarristen Karl-Heinz Schwarz und – bei seinem ersten Bühnenauftritt überhaupt – Markus Braun mit „From the Beginning“ von „Emerson, Lake & Palmer“. „Es ist für mich ein ganz besonderes Erlebnis, heute zum ersten Mal live auftreten zu dürfen und das gleich mit so vielen tollen Musikern, die zudem allesamt so musikverrückt sind wie Volker Thorn und ich. Dazu dient das Ganze einem wohltätigen Zweck, genau gesagt bedürftigen Kindern im Donnersbergkreis. Besser geht´s kaum“, so Braun.
Der karitative Gedanke liegt auch dem waschechten Münchweilerer Volker Thorn – von Hause aus Architekt –, der seit wohl 50 Jahren Schlagzeug spielt und schon als Kind von seinem Vater mit dem Schlagzeug-Virus „infiziert“ wurde, ganz besonders am Herzen. „Ich halte es für überaus wichtig, sich gerade für diejenigen zu engagieren, die im Leben nicht so viel Glück hatten. Und hier ganz besonders die Kinder“, stellte Thorn bei seiner Begrüßungsrede heraus. Die Spendengelder sollen ganz gezielt Kindern in der Region zugutekommen, können beispielsweise für die Teilnahme an Ferien- oder Freizeitaktivitäten, Kleidung, Sprachkurse oder Beiträge für etwa Musik-, Gesang- oder Sportvereine verwendet werden – und damit genau da, wo sie am dringendsten wie sinnvollsten gebraucht werden. „Oftmals sind es schon relativ kleine Summen mit denen Kindern eine große Freude bereitet werden oder ihre ganz individuelle Förderung vorangetrieben werden kann“, so Thorns lobenswerte Überzeugung. Zudem dankte Thorn allen in ihrer Freizeit ehrenamtlichen und unentgeltlichen aktiven wie passiven Unterstützern der Veranstaltung, ohne die eine solche unmöglich zu stemmen wäre. Allen voran richtete Thorn im Namen aller seinen Dank an die Bürgermeister Christoph Stumpf (Ortsgemeinde Münchweiler) und Rudolf Jacob (Verbandsgemeinde Winnweiler). Nicht zu vergessen aber gleichermaßen „seinen Jungs“, von denen gleich mehrere alle bislang drei Benefizkonzerte aktiv mitgestalteten.
Nach eindrucksvollen Songs, wie „Seconds to fall“ von „Fury in the Slaughterhouse“ oder Rockröhre Herbert Grönemeyers „Alkohol“, wurden Schwarz und Thorn durch Martin Hartmann und Albert Koch komplettiert, während Braun nach seinem imposanten Bühnendebüt mit Beifall entlassen wurde. Mit Hits wie etwa „Things Goin‘ On“ von „Lynyrd Skynyrd“ heizten die vier Vollblutmusiker dann dem enthusiastischen Publikum ordentlich ein.
Schließlich füllte sich die Bühne mit der Band „Rhythm & Brass unlimited“. Die mit imponierenden Stimmen ausgestatteten Vokalisten Jutta Knebel und Ralf Nunweiler schmetterten Songs der US-amerikanischen Gruppen „Chicago“ und „Blood, Sweat & Tears“, darunter große Hits wie „If you leave me now“, „Go down gamblin‘“ oder „Hi-De-Ho“. Die instrumentale Begleitung übernahmen derweil „Mr. Cool“, alias Hans Ackerknecht (Bass), Joachim Braun (Trompete), Stephan Clemenz (Flöte, Posaune, Saxofon), Thomas Coressel (Gesang, Gitarre), Michael Fellhauer (Percussion), Otto Fuchs (Trompete), Klaus Neu (Gesang, Keyboard) sowie Schwarz (Gesang, Gitarre) und Thorn (Schlagzeug). Dazu kamen noch die als „Special Guests“ angekündigten Bodo Christmann (Saxofon) und Albert Koch (Blues Harp-Mundharmonika). „Die vielen tollen alten Hits versetzen mich direkt zurück in meine Jugendzeit! Ich bin total begeistert! So was müsste viel öfter angeboten werden. Meiner Meinung nach müsste die Hütte heute zum Bersten voll sein“, meinte einer der zumindest im Herzen Junggebliebenen überschwänglich.
Den insgesamt fünfzehn Instrumentalisten und Vokalisten, die Musik allesamt zwar schon seit Jahrzehnten, aber eben nur als Hobby betreiben, gehen im täglichen Leben ganz normalen „musikfremden“ Berufen nach. Keinem von ihnen war zu irgendeinem Zeitpunkt anzumerken, dass sich die Formationen im Vorfeld gerade dreimal zum gemeinsamen Proben zusammengefunden hatten.
Als Fazit lässt sich feststellen, dass die mehrstündige Darbietung ohne Frage eine ausverkaufte, brechend volle Halle verdient gehabt hätte, das Ganze (mindestens) einer Wiederholung allemal wert ist und darüber hinaus zur Nachahmung wärmstens empfohlen werden kann. (Siehe auch „Die Rheinpfalz“, KW30, "Winnweiler Rundschau", KW31.)
Online: 25. Juli 2018