Mit der Zellertalbahn nach Münchweiler

     Bei besten Witterungsbedingungen nutzte eine 25-köpfige Gruppe der Landfrauen des Verbands Rheinhessen aus dem Raum Alzey den vergangenen Sonntag zu einem mehrstündigen Ausflug nach Münchweiler. Man hatte dort von dem überregional bekannten Rundfunkmuseum von Manfred Heidrich und seinem Verein gehört, wollte dieses unbedingt einmal besichtigen. Die jeweils etwa einstündige Fahrt wurde mit der gemütlichen Zellertalbahn bewältigt.

     Nach dem Besuch des Rundfunkmuseums, den die Kreisvorsitzende der rheinhessischen Landfrauen, Ute Balz, als „ohne Frage beeindruckend und auf jeden Fall sehens- und wiederholenswert“ bewertete, übernahmen Ortsbürgermeister Christoph Stumpf und Beigeordneter Bernd Riffel die Gruppe wunschgemäß zu einem informativen Dorfrundgang.

     Vorbei am Hotel & Restaurant Klostermühle der Familie Jennewein und dem jüngsten Neubaugebiet „Bornacker“ hielt die Gruppe an der Baustelle für die neu zu errichtende Feuerwache, zu der Stumpf einige Details nannte. Ebenso gab´s Wissenswertes zu Brunnen, Dorfplatz und Rentamt. „Gleich hier sehen sie die von den Brüdern Achim und Ullrich Dautermann gemeinsam geführte alteingesessene Bäckerei mit Lebensmittelgeschäft - ein überaus wichtiger und erhaltenswerter Be-standteil unserer gemeindlichen Grundsicherung“, betonte Stumpf. Die aus dem 16. Jahrhundert datierende protestantische Kirche war nächste Station. Hier wurden Fragen etwa zu Alter, Baustil und Nutzung beantwortet. Besonders verwies Stumpf auf die vielen gemeindlichen Pflanzecken, wie etwa an Jahn-, Seier- oder Schulstraße, wo das stets rege Dorfverschönerungsgremium übers Jahr zahllose ehrenamtliche Arbeitsstunden erbringt. „Der Ortskern mit mehreren dringend sanierungsbedürftigen Wohn- und Geschäftsgebäuden ist unser Sorgenkind, weshalb wir derzeit auch kein Neubaugebiet mehr angehen, sondern unsere Kraft der Dorfkernerneuerung widmen wollen“, so Stumpf zu dem unansehnlichen Teilstück der Hauptstraße im Zentrum.

     Letzter Halt war der Bürgerhauskomplex mit angegliederter Gaststätte, Küchentrakt und Sitzungsraum sowie benachbarter Begegnungsstätte für Jung und Alt, Umkleide und Bahnhaltepunkt. „Nachdem die letzte Sanierung unseres Bürgerhau-ses rund 30 Jahre zurücklag, damals mit einer Million Mark zu Buche schlug, und mittlerweile Heizung und Isolierung längst nicht mehr zeitgemäß, so die Heizkosten exorbitant angestiegen und auch sonst im Laufe der Jahre zahlreiche Mängel aufgetreten waren, sahen wir uns erneut zum Handeln gezwungen. Mit einem Aufwand von 1,3 Millionen Euro, die zu 60 Prozent vom Land bezuschusst wurden, haben wir den gesamten Komplex energetisch von Grund auf sanieren und ebenso auf den neuesten Stand bringen lassen. Hoffen so, für die nächsten etwa 30 Jahre vorgesorgt zu haben“, machte Stumpf deutlich.

     Abschließend überreichte Stumpf jedem Einzelnen eine der vom Einheimischen Egon Busch 1994 verfassten umfassenden Münchweilerer Dorfchronik. Frau Balz bedankte sich im Namen aller mit einem essbaren Mitbringsel aus ihrer Heimat. Verantwortlich begleitet wurde die Gruppe neben Balz von Heidi Zies, Kultur- und Weinbotschafterin, Vorsitzende des Vereins „Zellertal aktiv“, die sich gleichfalls bei Stumpf und Riffel für die kompetente wie kurzweilige Führung bedankte.

(Siehe auch "Winnweiler Rundschau" KW30)

Online: Montag, 17. Juli 2017

 

 Ortsbürgermeister Christoph Stumpf (Mitte, rotes Hemd) geleitet die 25-köpfige Landfrauengruppe aus Rheinhessen nach Besichtigung des Rundfunkmuseums zu einem informativen Dorfrundgang

 

 Anhand dem Paradebeispiel der ehemaligen Metzgerei Heß erläutert Ortschef Christoph Stumpf den Gästen aus dem Raum Alzey die gelungene Umsetzung der Dorfkernerneuerung mittels energetischer Sanierung

Nach einem mehrstündigen Besuch der Gemeinde Münchweiler geht´s für die Landfrauen am späten Nachmittag vom Bahnhaltepunkt mit der bequemen wie beschaulichen Zellertalbahn zurück ins Rheinhessische